Über die STIFTUNG MICHAEL

Die STIFTUNG MICHAEL

Die STIFTUNG MICHAEL ist die bedeutendste und älteste private Stiftung für Epilepsie. Sie wurde 1962 vom süddeutschen Verleger und Publizisten Dr. Fritz Harzendorf gegründet, dessen Sohn Michael seit früher Kindheit an einer Epilepsie mit großen Anfällen nach dem Aufwachen und sehr häufigen Absencen litt.

Epilepsie ist die häufigste chronische Krankheit des zentralen Nervensystems. 3 - 5 % der Bevölkerung erkranken im Lauf ihres Lebens an Epilepsie, meistens aber nur vorübergehend. Etwa 0,6% – das sind 500.000 Menschen in Deutschland – haben eine behandlungsbedürftige Epilepsie, darunter etwa 90.000 Kinder unter 16 Jahren und etwa 150.000 Menschen jenseits des 60. Lebensjahres.

Das Wissen über Epilepsie in der Bevölkerung ist unzureichend und es gibt immer noch Vorurteile gegenüber Menschen mit Epilepsie. Ein erheblicher Teil der Kinder und Erwachsenen mit Epilepsie hat schulische oder berufliche Schwierigkeiten und leidet unter Einschränkungen im Alltag.

Stiftungszweck sind die wissenschaftliche Erforschung der Ursachen der Anfallskrankheiten und der geeignetsten Methoden ihrer Behandlung sowie die Bekämpfung ihrer individuellen und sozialen Folgen.

Die STIFTUNG MICHAEL versteht sich als eine Stiftung für Information, Fortbildung und Forschung zu allen Fragen im Zusammenhang mit Epilepsien. Sie wendet sich deshalb an die Betroffenen und ihre Familien, aber auch an die Wissenschaft, die mit ihrer Arbeit dazu beiträgt, das Phänomen Epilepsie besser zu verstehen und Behandlungsmöglichkeiten zu erforschen.

Die STIFTUNG MICHAEL ist als gemeinnützig anerkannt und wird ausschließlich von privaten Spenden getragen.

Die Angebote der STIFTUNG MICHAEL

Der MICHAEL-PREIS wird alle zwei Jahre an jüngere Wissenschaftler verliehen. Er ist eine international hoch angesehene Auszeichnung für die beste, zum wissenschaftlichen Fortschritt beitragende Arbeit auf dem gesamten Gebiet der Epileptologie (klinische und ex- perimentelle Forschung).

Der Preis wird ab 2023 in den 3 Kategorien "Pharmakologie und Pharmakotherapie", "Psychiatrie, Psychologie und Neuropsychologie" und "Experimentelle Forschung" vergeben. Jede Kategorie ist mit € 15.000 dotiert.

Das Praxisseminar ist eine jährliche 3-tägige Fortbildung für epileptologisch interessierte Ärztinnen und Ärzte. Bei diesem Seminar werden Erfahrungen und Erkenntnisse aus Klinik und Praxis untereinander und in Diskussionen mit Experten ausgetauscht. Dabei kommen wesentliche praxisrelevante Aspekte der Epilepsien aller Lebensalter zur Sprache.

Die STIFTUNG MICHAEL bietet unterschiedliche Arten von Publikationen für Betroffene, Beratende und Behandelnde an

Themen sind u.a.: Epilepsie bei älteren Menschen, Epilepsie bei Schulkindern und Jugendlichen, SUDEP, Schwangerschaft und Epilepsie, Sport, Mobilität, Rechts- und berufliche Fragen, soziale Hilfen bei Epilepsie, der Umgang mit der Erkrankung im Familien-, im Freundes- und Bekanntenkreis.

Die STIFTUNG MICHAEL bietet Stipendien an zur Weiterbildungen für nichtärztliches, medizinisches Fachpersonal an der Abteilung Bildung und Beratung Bethel. Diese Förderung wendet sich an Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen aus den Tätigkeitsbereichen Pflege, Funktionsdienste, therapeutische Dienste, Facharztpraxis, Pädagogik, Sozialarbeit und Psychologie.

Seit 2014 unterstützt die STIFTUNG MICHAEL mit den„Focused Fellowships“ ein Stipendienprogramm, das sich am „Department to Department Co-Operation-Project“ der European Federation of Neurological Science orientiert.

Das Programm will jungen Ärztinnen und Ärzten und Nachwuchsforschern – zunächst aus europäischen Ländern – die Möglichkeit geben, an deutschen Zentren – und seit Juli 2019 mit dem King's College London PET Centre auch an Zentren in anderen europäischen Ländern – für mindestens 6 Wochen zu hospitieren, um vorher klar definierte klinische Prozeduren – z.B. fortgeschrittene EEG Diagnostik oder Epilepsiebezogene Bildgebung – zu lernen oder an Forschungsprojekten teilzunehmen.

Die STIFTUNG MICHAEL vergibt seit 2014 für die Praxisseminare in Gargnano bis zu 4 Stipendien an Ärztinnen und Ärzte im Alter von bis zu 32 Jahren. Stipendiaten wird die Teilnahmegebühr erlassen und sie erhalten freie Unterkunft und Verpflegung im Palazzo Feltrinelli.

Die STIFTUNG MICHAEL stellt Mittel zur Verfügung, um einer begrenzten Zahl von jüngeren Ärztinnen und Ärzten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern eine Teilnahme an VIREPA-Fernstudien zu ermöglichen, falls sie die vollen Kursgebühren nicht aufbringen können. Der Zuschuss beträgt 50% der Kursgebühr.

Der HARALD-FEY-PREIS wird von der STIFTUNG MICHAEL alle 2 Jahre für Forschungsarbeiten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Gedenken an Harald Fey verliehen. Harald Fey verstarb am 28. Oktober 2007 an SUDEP (Sudden Unexpected Death in Epilepsy).

Der HARALD-FEY-PREIS ist eine Auszeichnung für die besten wissenschaftlichen Arbeiten, welche die Ursachen, Möglichkeiten der Prävention und Bewältigung von SUDEP erforschen. Der Preis ist mit € 5.000 dotiert.

Der SIBYLLE-RIED-PREIS wird seit 2001 zum Gedenken an Frau Dr. med. Sibylle Ried (1956 – 2000) verliehen. Frau Ried war eine Pionierin in der Entwicklung von Methoden zur Verbesserung der Behandlung und Beratung und der Zusammenarbeit mit Menschen mit Epilepsie.

Der Preis richtet sich an alle in diesem Bereich tätigen Menschen und Gruppen, ausdrücklich auch aus den Bereichen Neuropsychologie, Psychologie, Rehabilitation, Sozialarbeit und Selbsthilfe. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit in Höhe von € 2.500 dotiert.

Die STIFTUNG MICHAEL unterstützt die alle zwei Jahre vom Verein „Sozialarbeit bei Epilepsie e. V.“ veranstaltete Tagung.

Die "Inge und Johann Heinrich Berger-Landefeldt-Stiftung" ist eine Stiftung für symptomatische Epilepsie. Die Berger-Landefeldt-Stiftung und die STIFTUNG MICHAEL kooperieren eng miteinander. Die Geschäftsstelle der STIFTUNG MICHAEL ist zugleich Geschäftsstelle der Berger-Landefeldt-Stiftung.

Die satzungsgemäßen Hauptaufgaben der STIFTUNG MICHAEL sind:
  • INFORMATION: z.B. durch die Erstellung von Publikationen über Epilepsie in Kindheit und Jugend, in der Schule, bei der Berufswahl und Berufsausbildung, beim Sport, bei Mobilität, bei der Familienplanung und dem Kinderwunsch, im Alter oder auch zu Rechtsfragen bei Epilepsie,
  • FORTBILDUNG: z.B. durch regelmäßige Veranstaltung von Epilepsie-Seminaren,
  • STIPENDIEN: für die praktische Qualifizierung von Ärzten und anderen Personen im Bereich Epileptologie, um die Versorgung zu verbessern, z.B. durch Initiierung eines Fellowship-Programms, durch Vergabe von Zuschüssen für Weiterbildungskurse, durch Stipendien zur Weiterbildung als Epilepsie-Fachassitenz oder -Fachberatung,
  • FORSCHUNG: z.B. durch die Vergabe des MICHAEL-PREISES an Forscher weltweit für die besten wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Epileptologie und durch die Veranstaltung regelmäßiger wissenschaftlicher Diskussionsforen oder die Vergabe des HARALD-FEY-PREISES für herausragende Forschungsarbeiten zum Thema SUDEP.

STIFTUNG MICHAEL

Alsstraße 12
53227 Bonn
Deutschland

Tel.:    +49 (0)228 - 94 55 45 40
Fax:    +49 (0)228 - 94 55 45 42
E-Mail: poststiftung-michael.de